Golden Retriever

Was tun, wenn der Hund nicht mit in den Urlaub kann?

Bedingt durch die Auswahl des Urlaubsziels (warme Länder, Flugreisen), durch Geschäftsreisen oder gesundheitliche Probleme des Hundes muss der Vierbeiner manchmal zu Hause bleiben. Dann hat der Hundebesitzer die wichtige Aufgabe, eine geeignete Urlaubsbetreuung zu organisieren, um das Tier vor seelischen und körperlichen Schäden zu bewahren. Das kann eine gut geführte Hundepension sein, aber auch Verwandte, Nachbarn, Freunde oder die Züchter des Hundes könnten den Hund betreuen. Noch nicht so weit verbreitet, aber dennoch eine interessante Option, sind Haushüter.

Führen Sie sich immer vor Augen: Die Trennung von der geliebten Familie ist für einen Hund schwer zu bewältigen. Auch eine noch so liebevolle Betreuung in einer guten Tierpension kann den Umgang mit seinen Leuten nicht ersetzten. Beginnen Sie daher rechtzeitig vor der Reise mit der Suche nach einer geeigneten Hundepension, da gute Einrichtungen oft lange vor der Urlaubszeit ausgebucht sind. Auch Freunde und Verwandte müssen lange vorab in die Planung einbezogen werden.

Urlaubsbetreuung in einer Hundepension

Haltungsbedingungen in der Hundepension

Wenn Ihr Hund ausschließlich die Wohnungshaltung gewöhnt ist, wie es ja bei den meisten Hunden der Fall ist, kommt eine Hundepension mit Zwingeranlage kaum in Frage. Eine Ausnahme sind Zwingeranlagen mit angeschlossenem Gebäude, die lediglich den Freiauslauf zusätzlich draußen anbieten. Die Abteile sind dann meist beheizbar, aber zumindest in einem abgeschlossenen, geschützten Raum untergebracht. Eine bessere Alternative wäre eine Hundepension mit Wohnungshaltung, welche man aus hygienischen Gründen aber selten findet.

Für Hunde aus Zwingerhaltung ist die Unterbringung in einem Außenzwinger weniger problematisch. Fragen Sie aber auf jeden Fall nach, ob und wie lange die Tiere täglich in den Freiauslauf kommen und ob sie auch auf Spaziergängen bewegt werden. Beides ist nicht selbstverständlich.

Wichtig ist natürlich auch, ob die Tiere einzeln oder zu mehreren in den Abteilen untergebracht werden, ob si eallein oder getrennt in den Auslauf dürfen. Wenn Ihr Hund zur Aggressivität gegenüber Artgenossen neigt, sollten Sie unbedingt eine Einzelunterbringung anstreben.

Hygiene

Eines der Hauptauswahlkriterien sind die hygienischen Bedingungen. Sehen Sie sich bitte die mögliche Unterbringung Ihres Hundes vorher genau an. Werden die Abteile gründlich desinfiziert? Welchen Eindruck machen die Ausläufe und die übrigen Räumlichkeiten? Bei Zweifeln an der Hygiene oder auch an der liebevollen Versorgung der Tiere nehmen Sie von der Unterbringung Ihres Hundes unbedingt Abstand.

Umgang mit den Hunden und Beschäftigung

Häufig bleibt im Alltag von Hundepensionen wenig Zeit für eine Beschäftigung mit den Tieren. Das kann inbesondere für Hunde, die zu Hause viel Ansprache, Spaß und Spiel genießen dürfen, zu einem Problem werden. Fragen Sie bitte, ob die Hunde ausgeführt werden und ob zumindest ab und an jemand mit ihnen spielt.

Am Verhalten der anwesenden vierbeinigen Gäste lässt sich viel über deren Zufriedenheit ablesen. Beobachten Sie genau, wie das Personal der Hundepension mit den Tieren umgeht. Werden nur für das Auge des Besuchers nette Worte an die Hunde verteilt oder freuen sich die Tiere wirklich, wenn der Betreuer erscheint? Darf Spielzeug mitgebracht werden oder gibt es dort zumindest welches?

Hunde mit Handicap

Hunde mit einer ansteckenden Erkrankung dürfen natürlich nicht in die Tierpension. Anders verhält es sich mit Handicap-Hunden, die vielleicht nicht mehr so gut laufen können oder an Diabetes leiden und Medikamente sowie Spezialfutter bekommen müssen. Fragen Sie in solchen Fällen, ob Hunde mit Handicap überhaupt aufgenommen werden und ob der zusätzliche Aufwand geleistet werden kann. Gerade ein Hund mit Gesundheitsproblemen bedarf Ihres besonderen Schutzes. Das dürfen Sie auch im Urlaub nicht vergessen.

Verwandte oder Freunde als Betreuer Ihres Hundes

Wenn Sie die Möglichkeit haben, Ihren Hund während des Urlaubs zu Verwandten oder Bekannten zu geben, ist das eine sehr gute Möglichkeit. Natürlich sollten die Leute eine gewisse Hundeerfahrung besitzen, sonst ist Ihr Tier in erfahrenen, professionellen Händen besser aufgehoben.

Doch gehen wir vom positiven Fall aus, dass Ihre Kandidaten Hundekenner sind. Sofern Sie sich vorher schon gegenseitig besucht haben, kennt Ihr Hund die Leute und die Umgebung und fühlt sich schneller heimisch. Davon abgesehen ist auch Ihr persönlicher Kontakt vorteilhaft bei möglichen Notfällen etc. Falls es mit Verwandten oder Bekannten und der Hundebetreuung nicht klappt, sind kann man auch die Züchter des Hundes ansprechen. Einige bieten Urlaubsbetreuung an.

Ihr Hund in Urlaubsbetreuung beim Züchter

Manche Hundezüchter nehmen ihren Nachwuchs später in Urlaubsbetreuung. Dort geht es meist sehr familiär zu, sofern der Züchter nicht selbst alle Hunde in der Zwingeranlage hält. Oft erinnern sich die Junghunde an ihre gute Kinderstube und finden vertraute Leute und ein gewohntes Terrain vor. Das erleichtert die Trennung von der eigenen Familie des Hundes erheblich.

Ob das letztendlich gut geht, hängt von der Hundeerfahrung des Züchters, den räumlichen Gegebenheiten und vom Wesen Ihres Hundes ab. Aggressive Hunde ohne jegliche Manieren können den gesamten Hundebestand des Züchters durcheinander bringen. Solche Hunde sollte man tunlichst einem Hundepension-Profi überlassen, sofern der Hund dort überhaupt angenommen wird.

Auf jeden Fall sollte der Hundezüchter die Möglichkeit haben, die Tiere räumlich zu trennen, denn eine rund-um-die-Uhr Aufsicht wird er kaum gewährleisten können. Letztendlich müssen Sie vor Ort entscheiden, ob das eine Möglichkeit für Ihren Hund wäre. Bei Bedenken greifen Sie besser auf professionelle Hundepensionen zurück.

Hundesitter und Hundetagesstätten kommen für die Urlaubsbetreuung nicht in Frage, da die Tiere dort in der Regel nicht über Nacht bleiben können.

Der Haushüter hat das ganze Grundstück im Blick

Sehr speziell ist auch das Angebot von Haushütern, die sich während eines Urlaubs nicht nur um die zu Hause gebliebenen Haustiere kümmern, sondern durch Ihre Anwesenheit auch für die Sicherheit von Haus und Garten sorgen. Sie kümmern sich um die notwendige Pflege der Pflanzen, speziell um das Gießen, und leeren den Postkasten, sofern das gewünscht ist. Weitere Leistungen kann man meist individuell vereinbaren.

Haushüter sind gewiss nicht die preiswerteste Variante, aber Ihr Hund bleibt damit gut betreut in seiner gewohnten Umgebung und auch um Ihr Grundstück müssen Sie sich während des Urlaubs keine Sorgen mehr machen.

Hilfst du mir, so helfe ich dir

Manchmal findet man auch einen Hundebesitzer, der auf gegenseitiger Basis Ihren Hund betreuen würde. Das heißt, Sie bekommen in absehbarer Zeit einen vierbeinigen Urlaubsgast von Ihrem Hundesitter, der dann von Ihnen während der Urlaubszeit betreut wird. Solche Tauschgeschäfte klappen oft recht gut, da man meist nicht weit entfernt voneinander wohnt, so dass die Hunde sich schon vorher kennenlernen können. Auch bei dieser Variante ist eine langfristige Vorbereitung das A und O.

Wo findet man eine Hundepension oder einen Haushüter?

Auch im Zeitalter der Digitalisierung sind die Gelben Seiten ein nützliches Branchenverzeichnis. Darüber hinaus gibt es Onlineverzeichnisse wie tierpension.org und auch Ihr Tierarzt kennt oft geeignete Urlausbetreuer für Hunde. Für Haushüter existieren spezielle Agenturen, welche die Haushüter vorab auf „Herz und Nieren“ prüfen.

Hunde- und Tierpensionen erwarten Sie auf www.tierpension.org »

Ganz gleich, ob Sie sich für eine Hundepension entscheiden oder auf Bekannte oder Züchter zurückgreifen: In der Vorbereitung sind einige Dinge zu beachten, die Sie in den den Vorbereitungstipps nachlesen können.

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